Shikoku
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Version vom 12:25, 31. Mär 2008
Shikoku (四国, Deutsch: "Die Vier Provinzen") ist die kleinste der vier großen Inseln Japans. Mit einer Fläche von gut 18 000 km² ist die Insel so groß wie Sachsen und zählt auch mit 4,2 Mio etwa gleich viele Einwohner. Die größten Städte (mit Einwohnerzahl) sind zugleich Verwaltungssitze der jeweiligen Präfekturen: Matsuyama (520 000) in Ehime, Takamatsu (420 000) in Kagawa, Kochi (330 000) und Tokushima (270 000) in den jeweils gleichnamigen Präfekturen. Der Name Shikoku rührt von den seit langem auf der Insel etablierten vier Provinzen (Daimyaten) her, deren Territorien sich selbst in den Umbrüchen der Meiji-Zeit nicht verändert haben.
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Topographie
Shikoku schließt im Norden mit Honshu die Inlandsee ein, im Süden ist die Insel dem Pazifik zugewandt. Das Landesinnere wird ganz überwiegend von zerklüfteten und sehr steilen Höhenzügen beherrscht, an die sich Besiedlungen, Straßen und Waldwege fügen. Höchste Erhebungen sind im Wetsen der Ishizuchi-san (1982 m), im Osten der Tsurugi-san (1955 m). Der Yoshino-gawa durchfließt den Ostteil, der touristisch und ökologisch besonders wertvolle Shimanto-gawa den Südwesten.
Klima
Der an die Seto-Inlandssee grenzende Nordteil wird durch die Bergrücken Shikokus weitgehend von der rauheren Pazifikseite abgeschirmt und von Taifunen verschont. Künstlich angelegte Teiche helfen gegen oft vorkommenden Wassermangel in der Landwirtschaft, vor allem in Japans kleinster Präfektur Kagawa.
Der dem Pazifik ausgesetzte Südteil, also ganz Kochi, der größte Teil von Tokushima und das südliche Ehime, stehen unter dem Einfluss warmen Meeresstromes , sodass die japanische Kirschblütenzeit oft beginnt. Aufgrund der Gebirgszüge ist der überwiegende Teil Shikokus besonders regenreich, wegen Überschwemmungen gesperrte Straßen sind nach wie vor häufig. Die Unterschied der Wasserstände in den Wasserläufen zwischen Normalstand und Hochwasserstand beträgt oft über 10 m. Viele Brücken in Shikoku sind deshalb von vornherein ohne Geländer gebaut und so konzipiert, regelmäßig bei Hochwasser vollständig überspült zu werden. Die Küste von Kochi ist ganz dem Pazifik und seinen Taifune ausgesetzt; am Kap Muroto (Muroto-misaki) im Südosten werden immer wieder die jeweils höchsten Windgeschwindigkeiten vorbeiziehender Taifune gemessen.
Shikoku für Motorräder
Sowohl für Onroad-Touren als auch für Offroad-Fahrer stellt Shikoku eine besonders interessante Region Japans dar: Die landschaftlich und kulturell sehr reizvolle und abwechslungsreiche Insel verfügt entsprechend seiner Bergwelt über ein großes, kurvenreiches Landstraßennetz voller Steigungen und Gefälle, das in den entlegenenen Gebieten wenig befahren ist. Zahlreiche Schotterwege und andere Offroadstrecken laden zum Enduro ein; die Befestigung und Asphaltierung von Waldwegen schreitet im für japanische Verhältnisse strukturschwächeren Shikoku nur langsam voran. So befindet sich längste nicht asphaltierte Bergweg in Shikoku: Der "Tsurugi-san Super-Rindo" ist ca. 80 km lang und für SUVs und geländegängige Motorräder ab GS befahrbahr. Erdrutsche machen die Gesamtdurchfahrt immer wieder für mehrere Tage oder gar Wochen unmöglich.
Shikoku ist auch Heimat der Offroad-Rallye-Organisation SSER und zwei ihrer seit über 20 Jahren stattfindenden Veranstaltungen.
Saison und Anfahrt
Von April bis Dezember sind auch die höchsten Lagen Shikokus sicher schneefrei. Von Tokyo, Kansai und einigen anderen Städten aus bestehen regelmäßige Fährverbindungen, über 3 große Autobahn-Brückenprojekte ist Shikoku im Nordosten, Norden und Nordwesten mit der Hauptinsel Honshu verbunden.